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Liebe Leserinnen und Leser,
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im Zuge der Apothekenreform möchte Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) die handelsüblichen Skonti wieder zulassen. Dieser Plan stößt auf viel Zustimmung, unter anderem bei Via (siehe unten). Letzteres ist wenig überraschend, schließlich sind in dem Verband vor allem starke Apotheken vertreten, die von höheren Skonti in weit größerem Maße profitieren als kleine. Ein klarer Vorteil im Hinblick auf die Finanzlage der Kassen: Die Sache wäre kostenneutral für die GKV. Die Zeche muss zunächst der Großhandel zahlen, der es sich aber an anderer Stelle von den Apotheken wiederholen wird. Der Bundesgerichtshof war in der Begründung des Skonto-Urteils aus dem Jahr 2024 allerdings sehr deutlich: „Die angemessene Vergütung der Apotheken wird nicht durch die Gewährung verbotener Rabatte auf die Großhandelspreise, sondern durch die in § 3 AMPreisV vorgesehenen Apothekenzuschläge gesichert, die – sollten sie hierfür nicht ausreichen – bei Bedarf vom Verordnungsgeber angehoben werden können.“
Diese Anhebung ist aber bis auf Weiteres verschoben worden. Nina Warken würde also mit einer begrenzten Wiedereinführung der Skonti ohne Frage vielen Apotheken etwas Gutes tun (was sich übrigens auch schnell per Verordnung umsetzen ließe). Aber ihr sollte auch klar sein, dass sie das nicht davon befreit, beim Honorar etwas zu tun.
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Herzliche Grüße, Ihre Julia Borsch DAZ-Chefredakteurin
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Via begrüßt Reformeckpunkte – und will mehr Direktabrechnung
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Von Kirsten Sucker-Sket
Die Apothekerschaft wartet derzeit gespannt auf den Referentenentwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) für eine Apothekenreform. Auch der Verband innovativer Apotheken (Via) setzt darauf, dass die geplanten Schritte zeitnah umgesetzt werden.
Ministerin Nina Warken (CDU) hatte ihre Eckpunkte Mitte September beim Deutschen Apothekertag vorgestellt und im DAZ-Interview erläutert. Damit hat sie ihre stets betonte Dialogbereitschaft unter Beweis gestellt. Auch inhaltlich steckt in ihrem „Fahrplan“ vieles, das im Sinne der Apothekerinnen und Apotheker ist. Gerade die geplanten Aufgabenerweiterungen hat die Abda schon in ihrem Zukunftskonzept beschrieben. Allerdings hat die Standesvertretung zwei deutliche Kritikpunkte: die (vorerst) ausgesparte Fixumserhöhung und die geplante PTA-Vertretungsbefugnis.
Parallelen zu Via-Kernpunkten
Aber auch der Verband innovativer Apotheken (Via) hält die Pläne für einen „wichtigen Impuls für die Zukunft der Apotheken“ und schätzt die Gesprächsbereitschaft der Ministerin. Zudem erkennt er ebenfalls eigene Ideen in ihnen. „Wir sehen in Frau Warkens Aussagen eindeutig Parallelen zur Handschrift unseres Verbandes – viele unserer Kernforderungen spiegeln sich in ihren Vorschlägen wider“, sagt Via-Vorsitzender Benedikt Bühler in einer aktuellen Pressemitteilung.
So habe Warken unter anderem „die Verdopplung der Notdienstpauschale, die Sicherung des Skontos, die Option zur Direktabrechnung mit Krankenkassen sowie die Stärkung pharmazeutischer Dienstleistungen“ angesprochen.
Direktabrechnung im größeren Stil
Die Direktabrechnung sieht der BMG-Fahrplan für pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) vor. Doch Via-Chef Bühler, der sich seit geraumer Zeit für die Direktabrechnung mit den Krankenkassen einsetzt, hofft, dass diese nicht auf Teilprozesse beschränkt bleibt. Entscheidend sei, dass damit neben den E-Rezepten tatsächlich die papiergebundenen Scan-Prozesse für Muster-16-Rezepte ersetzt und einfache Abrechnungswege geschaffen würden, heißt es in der via-Mitteilung. „Nur so entstehen echte Entlastungen, Risikominimierung und eine verlässliche Liquidität im Alltag der Apotheken“, sagt Bühler.
Die Diskussion um die „Umschichtung“ der pDL selbst bewertet Via dagegen kritisch. „Hier braucht es eine einfache Abrechnung über Kennziffern wie bei den Ärzten auch – und keine neuen Bürokratieprozesse“, erklärte Bühler.
Dass es Impfungen und weitere Dienstleistungen in Apotheken geben soll, sieht man bei Via als Stärkung der wohnortnahen Versorgung. „Wir verstehen die Vorschläge so, dass künftig auch Basisleistungen wie Blutabnahmen im Apothekenumfeld möglich werden – das ist ein wichtiger Schritt zu mehr Gesundheitskompetenz vor Ort“, sagt Bühler.
Dass Großhandelsskonti wieder erlaubt werden sollen, bewertet Via als wichtigen Beitrag zu mehr Planbarkeit. Auch die Verdopplung der Notdienstpauschale sei ein richtiger Schritt, um die Versorgung abzusichern.
In seinem 5-Punkte-Plan hatte Via allerdings auch vieles untergebracht, das in den Reformeckpunkten nicht aufgegriffen ist – zuvörderst ist auch hier die Fixumserhöhung zu nennen. 15 Euro hatte Via gefordert. In der aktuellen Pressemitteilung bleibt das Thema außen vor. Überdies will Via Vergütungen für Risikoübernahmen wie das Inkasso des Herstellerrabatts und die Apotheken-GmbH.
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Kassenchef: Inflationsanpassung bei den Zuzahlungen auf Arzneimittel vorstellbar
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Von dpa
Mit einer Welle kräftiger Beitragserhöhungen bei den gesetzlichen Krankenkassen hatte das laufende Jahr begonnen. Auch im Jahresverlauf drehte sich die Beitragsspirale mit einzelnen Erhöhungen weiter. Jetzt berechnet der Schätzerkreis für die Krankenversicherung die Finanzentwicklung. Bis 15. Oktober soll seine Prognose vorliegen: Ist die Finanzlücke so groß, dass die Kassen ihre Zusatzbeiträge wieder erhöhen werden?
Die gesetzlichen Krankenkassen drängen die Bundesregierung, die Versicherten noch vor Beitragserhöhungen zum neuen Jahr zu bewahren. „Es ist noch nicht zu spät, die Beiträge stabil zu halten“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Spitzenverbands, Oliver Blatt, der Deutschen Presse-Agentur. „Wir hatten in diesem Jahr bisher enorme Ausgabensteigerungen.“ Die Ausgaben gingen weit schneller als die Einnahmen nach oben. „Deshalb müssen wir nach wie vor davon ausgehen, dass die Zusatzbeiträge Anfang 2026 weiter steigen werden“, warnte Blatt. „Auf politischer Ebene ist bisher nichts passiert, um das abzuwenden.“
Warten auf Warkens Antworten
Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) will weitere Beitragssteigerungen verhindern. Darüber liefen Gespräche, sagte sie vor mehr als einer Woche. Ob es doch noch mehr Haushaltsmittel gibt, ist fraglich. Noch klafft trotz vorgesehener Finanzspritzen im Etat eine Lücke von vier Milliarden Euro. Kuriert die Regierung die finanzielle Schieflage noch mit kurzfristigen Sparregeln?
GKV-Chef Blatt kritisierte: „Hätten wir nur halb so viele Gesetzesvorschläge auf dem Tisch, wie gerade Kommissionen gebildet werden, dann hätten wir schon mehr erreicht.“ Eine Expertenkommission zur Krankenversicherung soll bis März 2026 erste Vorschläge vorlegen, eine Arbeitsgruppe zu den Pflegefinanzen noch im Oktober. Dann gibt es noch die Kommission zum Sozialstaat generell – Ende des Jahres soll sie Empfehlungen geben. Eine weitere Expertenrunde zur Rente soll kommendes Jahr folgen.
Die Krankenversicherung fordert eine Ausgabenbremse. Blatt bekräftigte dafür die Forderung, „die Ausgaben an die Einnahmen zu koppeln“. Der Vorteil laut Blatt: Nirgends müsse etwas weggekürzt werden. „Wir haben bisher rund 5,5 Prozent mehr Einnahmen als im Vorjahr.“ Würden die Ausgaben an die Einnahmen gekoppelt, gäbe es weiter „Luft für Ausgabensteigungen“ – wenn auch nicht mehr unbegrenzt.
Höhere Zuzahlungen?
Könnten die Versicherten stärker zur Kasse gebeten werden – etwa in der Apotheke bei den Zuzahlungen? „Derzeit nehmen die Kassen dadurch 2,6 Milliarden Euro pro Jahr ein", sagte Blatt. „Vorstellen könnte ich mir hier eine inflationsbedingte Anpassung, wie in anderen Bereichen auch“, sagte Blatt, „aber keine deutliche Erhöhung“. Denn die soziale Komponente sei wichtig, niemand dürfe ausgegrenzt werden.
Und sollte aus Sicht der Krankenkassen gesundheitsschädliches Verhalten finanziell bestraft werden? Blatt fände das „schwierig“. „An zwei Punkten sollte man aber über eine Änderung diskutieren“, forderte Blatt. „Wieso gehen Abgaben auf Alkohol und Tabak nicht wenigstens teilweise auch an die gesetzliche Krankenversicherung?“ Die Folgekosten seien enorm. „Bei Rauchen und Alkohol weiß jeder Konsument, was er tut“, sagte Blatt. Gefördert werden könnten mit dem Geld etwa Prävention und gesundes Verhalten.
Wer zahlt die Krankenkasse bei Bürgergeldbeziehern?
„Es ist auch nicht zu spät, dass die gesetzliche Krankenversicherung kostendeckende Bundesmittel für die Aufgaben erstattet bekommt, die sie für den Staat übernimmt“, sagte Blatt. Bereits seit Monaten kämpfen die Kassen insbesondere darum, die Kosten für die Gesundheitsversorgung der Menschen mit Bürgergeld erstattet zu bekommen – rund zehn Milliarden Euro pro Jahr.
Doch die Politik soll nach dem Willen der Kassen nicht nur die Kosten-Notbremse ziehen, sondern auch langfristig das Gesundheitssystem umbauen. „Hätten wir früher schon die Strukturen reformiert, dann bräuchten wir jetzt vielleicht keine kurzfristigen Maßnahmen“, sagte Blatt. „Umso wichtiger ist es, jetzt Reformen bei den großen Kostenblöcken Krankenhäuser und Arzneimittel und auch im Bereich der Praxen anzugehen.“
Krankenhäuser – teure Reformbaustelle
Allein die Kassenausgaben für die Krankenhäuser stiegen im ersten Halbjahr um 9,6 Prozent auf 54,5 Milliarden Euro. Hinter den Kulissen ringen Bund und Länder um eine Reform der jüngsten Krankenhausreform von Warkens Vorgänger Karl Lauterbach (SPD). Blatt sagte: „Wir leisten uns eine Krankenhausversorgung, die (...) unglaublich viel Geld verschlingt, und das in Strukturen, die nicht effizient sind“. Die Klinik-Versorgung müsse besser als heute konzentriert werden.
Nachbesserungen bei der Nutzenbewertung nötig
Aber auch bei den Arzneimitteln fehlt es laut den Kassen rund 15 Jahre nach Einführung einer generellen Kosten-Nutzen-Bewertung durch ein Gesetz (AMNOG) inzwischen an passenden Regeln. „Wir haben schnell neue Wirkstoffe – aber auch enorme Kostenanstiege. Wir brauchen dabei mehr Kostenkontrolle“, forderte Blatt.
„Die Solidargemeinschaft ermöglicht selbst teuerste Therapien bis hin zu einer Pille für eine Million Euro.“ Mehr als 40.000 Patientinnen und Patienten mit einer speziellen Krankheit bekämen zum Beispiel Medikamente, die 100.000 Euro oder mehr im Jahr kosten. „Das ist auch richtig. Aber wir brauchen strengere Möglichkeiten, um Wirkstoffe nach ihrem tatsächlichen Nutzen zu bewerten.“ Standortpolitik, um Hersteller auch mit höheren Preisen nach Deutschland zu locken, sei nicht Aufgabe der Beitragszahlenden.
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Foto: IMAGO / Rüdiger Wölk
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Redcare Pharmacy mit starkem Rx-Wachstum
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Von Thorsten Schüller
Das Wachstum des niederländischen Arzneimittelversenders Redcare Pharmacy hat sich auch im dritten Quartal 2025 ungebremst fortgesetzt.
Wie das Unternehmen am heutigen Montag auf Basis von vorläufigen und ungeprüften Zahlen mitteilte, erzielten beide Berichtssegmente, DACH (Deutschland, Österreich und Schweiz) als auch International (Belgien, Italien, Frankreich und Niederlande) im dritten Quartal ein „vollständig organisches Umsatzwachstum“ von über 25 Prozent. DACH fuhr dabei einen Erlös von 587 Millionen (Q3 2024: 469 Millionen) Euro, International von 132 Millionen (Q3 2024: 105 Millionen) Euro ein. Seit Jahresbeginn bringt es Redcare damit auf ein Umsatzplus von 27 Prozent beziehungsweise 450 Millionen Euro auf 2,15 Milliarden Euro.
Rx in Deutschland: plus 122 Prozent seit Jahresbeginn
Während die Non-Rx-Umsätze im dritten Quartal um 16,7 Prozent auf 448 Millionen (Q3 2024: 383 Millionen) Euro zulegten, fiel das Plus bei Rx mit 42,3 Prozent von 191 auf 272 Millionen Euro deutlich kräftiger aus. Besonders stark war der Rx-Zuwachs in Deutschland, dem größten Markt des Unternehmens: Nach 69 Millionen Euro im dritten Quartal des Vorjahres stehen nun 126 Millionen Euro beziehungsweise gut 82 Prozent mehr Rx-Erlöse in den Büchern. Seit Jahresbeginn, also über die ersten neun Monate hinweg, fiel der Zuwachs in Deutschland mit 122 Prozent auf 348 Millionen Euro sogar noch höher aus.
Weiter aufwärts ging es im dritten Quartal auch bei der Zahl der aktiven Kunden: mit 13,7 Millionen waren es Ende September rund 200.000 mehr zur Vorjahreszeit.
Die Aktie von Redcare Pharmacy reagierte auf die Zahlen mit einem Kurssprung von gut acht Prozent, befindet sich aber seit knapp einem Jahr in einem grundsätzlichen Abwärtstrend.
Rx-Wachstum soll sich in Q4 fortsetzen
Auch zu Beginn des vierten Quartals setzt die Gruppe nach eigenen Angaben „das beschleunigte Wachstum im Rx-Geschäft in Deutschland“ fort und bleibe – unterstützt durch die saisonal höhere Nachfrage – auf Kurs, um im laufenden Jahr einen Rx-Umsatz von mindestens 500 Millionen Euro zu erzielen. Die vorliegende Gesamtjahresprognose für Rx sowie für alle weiteren Punkte werde bestätigt.
Der vollständige Zwischenbericht für das dritte Quartal 2025 soll am 29. Oktober 2025 veröffentlicht werden.
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GKV-Arzneimittelausgaben wachsen moderat im August
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Von Kirsten Sucker-Sket
Die Ausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung für Arzneimittel (ohne Impfstoffe) erhöhten sich im August 2025 um 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Zugleich ging die Zahl der abgegebenen Packungen um 5,2 Prozent zurück. Die Rezeptzahl sank um 3,9 Prozent gegenüber dem August 2024. Das geht aus den aktuellen Frühinformationen des Deutschen Apothekerverbands (DAV) hervor. Dabei ist zu berücksichtigen, dass der August 2025 einen Arbeitstag weniger hatte als der August des Vorjahres.
Für den Zeitraum Januar bis August 2025 ergibt sich nun ein Wachstum der GKV-Arzneimittelausgaben von 4,4 Prozent. Die Packungszahl ging über diese acht Monate um 2,0 Prozent zurück. Die Anzahl der eingelösten Rezepte erhöhte sich um 0,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert – dies führt der DAV nach wie vor auf das E-Rezept zurück, auf dem lediglich eine Verordnung berücksichtigt werden kann.
Absolut lagen die Arzneimittelausgaben im August bei rund 4,38 Milliarden Euro. Über die ersten acht Monate hinweg summieren sie sich auf 37,07 Milliarden Euro. Allerdings: Die durch Rabattverträge erzielten Einsparungen der Krankenkassen sind in den DAV-Zahlen noch nicht berücksichtigt. Für das erste Halbjahr 2025 beliefen sich diese gemäß den vorläufigen Rechnungsergebnissen aus dem Bundesgesundheitsministerium (BMG) auf über 3,1 Milliarden Euro. Das sind laut DAV rund 7 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
EU-Versender nicht erfasst
Die Daten des DAV beziehen sich nur auf Arzneimittelabgaben aus deutschen öffentlichen Apotheken – gegebenenfalls auch auf deren Versand. Ausländische Versandapotheken sind hingegen nicht erfasst. Laut DAV ist den vorläufigen Rechnungsergebnissen des BMG jedoch zu entnehmen, dass sich die GKV-Arzneimittelausgaben über den ausländischen Versandhandel im 1. Halbjahr 2025 um 85 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum erhöht haben. Etwa ein Drittel des Rückgangs bei den in inländischen Apotheken abgegebenen Packungen sei dementsprechend auf eine Verlagerung in den EU-Versand zurückzuführen.
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Holpriger ePA-Start
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Von Julia Borsch
Schlechter Start für die elektronische Patientenakte: Um 9.10 Uhr am 1. Oktober meldet die Gematik eine Störung bei Versicherten mehrerer großer Krankenkassen, darunter die TK, die AOK, die Barmer und die Knappschaft. Eine Störung an einer für die elektronische Patientenakte (ePA) relevanten technischen Komponente, betrieben von IBM Deutschland GmbH, heißt es auf der Gematik-Seite.
Schlechtes Timing. Denn eigentlich müssen Arztpraxen und Krankenhäuser seit 1. Oktober die ePA mit Befunden etc. befüllen. Die Pflicht, die ePA zu nutzen, erstreckt sich auch auf Apotheken. Zumindest theoretisch. Aber die entsprechenden Funktionen kommen erst im nächsten Jahr. Das ist zum einen der elektronische Medikationsplan, den Apotheken befüllen müssen, und die Möglichkeit, OTC-Käufe, Nahrungsergänzungsmittel und nicht elektronisch verordnete Arzneimittel in der elektronischen Medikationsliste (eML) zu ergänzen. So fließen aus den Apotheken derzeit lediglich die Dispensierdaten der E-Rezepte in die ePA bzw. die elektronische Medikationsliste (eML). Um die eML zu pflegen, müssen die Apotheken nicht aktiv werden. Sie speist sich automatisch vom E-Rezeptserver.
Auch muss laut DAV nicht bei jeder Abgabe die ePA gecheckt werden. Grundlage der Abgabe von Arzneimitteln sei weiterhin das Beratungsgespräch in der Apotheke. Eine Sichtung wäre dann veranlasst, wenn sich hierzu aus dem Beratungsgespräch heraus ein Grund ergibt, heißt es. Somit dürften die Folgen von ePA-Ausfällen für die Apotheken bislang überschaubar sein.
Am späten Nachmittag ePA-Störung behoben
Um 15.51 Uhr meldete die Gematik dann, dass die Störung behoben sei. Die ergriffenen Maßnahmen hätten dazu geführt, dass sich das Fehlerbild bereits seit Mittag deutlich stabilisiert habe. Heute Morgen zeigt der TI-Status den nächsten Ausfall, diesmal einen Komplettausfall. Diesmal lag es am Verzeichnisdienst FHIR von Arvato Systems. Dieser Fehler war allerdings schnell behoben.
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Laut FA-Anwalt Rx-Versandverbot unionsrechtlich möglich
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Von Julia Borsch
Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) hat sich beim Deutschen Apothekertag vage zur Wiederaufnahme der Debatte um ein Rx-Versandverbot geäußert. Sie wolle das Thema „noch einmal mitnehmen“, vor allem habe die Juristin aber auch auf mögliche unionsrechtliche Probleme hingewiesen. Diese bestehen laut einer Mitteilung der Freien Apothekerschaft (FA) von vergangenem Mittwoch aber gar nicht. Rechtsanwalt Dr. Fiete Kalscheuer, der den Verein in zahlreichen Verfahren vertritt, habe in seinem aktuellen Aufsatz „Zur unionsrechtlichen Zulässigkeit eines Rx-Versandhandelsverbots“ umfassend und fundiert dargelegt, dass ein Versandhandelsverbot für verschreibungspflichtige Arzneimittel unionsrechtlich möglich sei. Der Text wurde in der Septemberausgabe der Fachzeitschrift PharmaRecht veröffentlicht. FA sieht keinen rechtlichen Grund, das Rx-Versandverbot hinauszuzögern
Es gebe keinen rechtlichen Grund, diese zentrale Maßnahme zur Sicherung der flächendeckenden Arzneimittelversorgung weiter hinauszuzögern, findet der Vorstand der FA. Wenn die Bundesregierung derzeit keine Erhöhung des Apothekenhonorars möglich mache, dann sei es in den Augen der Freien Apothekerschaft umso dringlicher, wenigstens diesen Schritt unverzüglich zu gehen. Andernfalls blieben die politischen Willensbekundungen zur Stärkung und Sicherung der Apotheken nichts anderes als hohle Versprechungen.
Die Politik dürfe sich nicht länger hinter vermeintlichen Unsicherheiten verstecken, während Apotheken um ihre Existenz kämpfen, so der Vorstand weiter. Die rechtliche Analyse liege auf dem Tisch – „eindeutig, nachvollziehbar und belastbar“. Der Bundestag müsse jetzt seiner Verantwortung gerecht werden und die wohnortnahe Versorgung in Deutschland durch ein klares Rx-Versandhandelsverbot dauerhaft absichern. „Wer weiterhin zögert, nimmt das Sterben der Apotheken und den Niedergang der flächendeckenden Arzneimittelversorgung in Deutschland bewusst in Kauf“, so die FA.
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LAK Hessen: Neuer Geschäftsführer
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Die Landesapothekerkammer Hessen bekommt einen neuen Geschäftsführer: Ab dem 1. November 2025 übernimmt Dr. Martin Weiser das Amt. Der Apotheker folgt auf den Juristen Matti Zahn, der zum 30. September die Kammer aus persönlichen Gründen verlassen hat. Weiser ist in der Branche kein Unbekannter: Er war von 2011 bis 2019 Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes der Arzneimittelhersteller (BAH, heute Pharma Deutschland). Zuletzt war er Geschäftsführer der LAVG Service GmbH, einer Tochter des Apothekerverbandes Rheinland-Pfalz. Die stellvertretende Geschäftsführerin Julia Sievers (geb. Faour) wird auch künftig eine zentrale Rolle in der Führung der Kammer als Justiziarin einnehmen. Damit setze die Landesapothekerkammer Hessen auf Kontinuität und Teamarbeit in der Geschäftsführung, heißt es seitens der Kammer. (jb)
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Eucerin, Hansaplast: Neue Spitze
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Beiersdorf beruft Burcu Andreae-Nehlsen zur neuen President Derma & Health Care. Ab sofort übernimmt sie die Leitung für die Marken Eucerin, Aquaphor sowie Hansaplast, Curitas und Elastoplast und wird Mitglied des Executive Committees, des erweiterten Vorstands von Beiersdorf. Andreae-Nehlsen verantwortete zuletzt bei L’Oréal als Global Head of Innovation Skincare & Cleansing die weltweite Innovationsstrategie für die Hautpflegemarken. Bei Beiersdorf soll sie die strategische Weiterentwicklung von Derma und Health Care vorantreiben. Sie übernimmt die Bereichsverantwortung für die dermatologische Hautpflege und das Pflastergeschäft vom Vorstandsvorsitzenden Vincent Warnery, der die Funktion übergangsweise geführt hat. Derma und Health Care zählen zu den zentralen Wachstumstreibern bei Beiersdorf. (DAZ)
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CGM verstärkt das Führungsteam
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Dr. Guido Schroeder ist seit 1. Oktober Chief Product & Technology Officer bei der CompuGroup Medical SE & Co. KGaA (CGM). Er bringt über 25 Jahre Erfahrung in führenden Positionen im Bereich Technologie und Produktinnovation mit. Auch SAP gehört zu seinen früheren Stationen. In seiner neuen Funktion als Chief Product & Technology Officer wird Dr. Guido Schroeder die globale Produkt- und Technologiestrategie von CGM verantworten, die Innovationspipeline des Unternehmens stärken und die Mission von CGM vorantreiben, medizinische Fachkräfte durch modernste digitale Lösungen zu unterstützen. (DAZ)
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Berlin-Chemie und Union weiter Partner
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Berlin-Chemie und der 1. FC Union Berlin verlängern ihre Partnerschaft zum zweiten Mal in Folge: In der Saison 2025/26 engagiert sich das Köpenicker Pharmaunternehmen erneut als „Eiserner Partner“ und unterstützt künftig sowohl die Männer- als auch die Frauen. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit stehen die Unterstützung der Teams sowie gemeinsame Bildungs- und Nachwuchsinitiativen in der Region. Die Fortführung der Partnerschaft steht für ein langfristiges Engagement für Gesundheit, die Stärkung des Wirtschaftsstandorts Berlin und Chancengleichheit. Ein fester Bestandteil der Partnerschaft ist die Zusammenarbeit mit dem Union-Lernzentrum. (DAZ)
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